Dankbarkeit mit Rückenschmerzen?
Kommt dir das bekannt vor: du hast alles versucht, jeden Rat befolgt, warst bei jedem Arzt und jedem Therapeuten, hast vielleicht sogar (sehr) alternative Heilmethoden ausprobiert und jedes Schmerzmittel genommen (vielleicht sogar ein Opioid). Aber nichts, einfach nichts hilft?
Dein Rückenschmerz lässt dich immer noch nicht schlafen, vielleicht ist es sogar eine Qual, überhaupt in das verd… Bett reinzukommen? Geschweige denn, wieder raus?
Du brauchst immer noch Hilfe beim Heimtragen deiner Einkäufe und du hast immer noch Angst, über die kleinste Unebenheit auf der Straße zu stolpern, weil dir dann ein brennendes Schwert in den Rücken fährt? Bist das Du?
Dann bist du vielleicht so weit, den Kampf gegen eine Operation aufzugeben. Denn, wenn du alles gegen deine Rückenschmerzen getan hast und nichts hilft, bleibt nur die Hoffnung auf das Messer.
Das war jedenfalls meine Situation vor drei Jahren. Obwohl mir viele Therapeuten von einer Operation dringend abgeraten haben, erkundigte ich mich nach dem besten Wirbelsäulenchirurgen, den ich mit dem Auto erreichen konnte (das Sitzen in einem Flugzeug wäre mir unmöglich gewesen). Und ich hatte Glück! Heimlich, ohne das Wissen meiner Familie, machte ich einen Termin.
Nach einigen Untersuchungen, wie MRT, Röntgen, körperliche Untersuchung – stand ich vor meinem potenziellen Retter: Professor M., ein Wirbelsäulenchirurg, der weit über Deutschland hinweg als Koryphäe bekannt ist. Mein „Fall“ war reine Routine für ihn.
Er saß vor seinem Laptop und sah sich die Bilder meiner Wirbelsäule an. Ich stand vor ihm, ein Häuflein Elend. Vollgepumpt mit Schmerzmitteln; den unteren Rücken hatte ich mit einem Stützgürtel eng verschnürt.
„Wir versteifen ihnen vier Wirbel. Sie bleiben 12 Tage bei uns, danach sechs Wochen Reha“.
Bei diesen Worten wurde mir klar, dass ich nicht über die Konsequenzen nachgedacht hatte. Was sollte ich so lange mit meinem Hund machen? Wer sollte sich um ihn kümmern? Noch hatte ich meine Arbeit – würde ich sie nach acht Wochen immer noch haben? Würde ich nach der OP überhaupt wieder fähig sein, zu arbeiten? Würde ich auch ganz sicher wieder ein Leben ohne Rückenschmerzen führen können? Oder, und dieser Gedanke erschreckte mich zutiefst, würde ich eventuell im Rollstuhl landen?
Also stellte ich dem Professor die vermutlich wichtigste Frage meines Lebens:
„Besteht die Möglichkeit, dass nach der Operation alles noch viel schlimmer ist als jetzt?“
Er sah mich nur kurz an. Dann kam die vermutlich wichtigste Antwort meines Lebens:
„ja, das kann sein“.
Ich fuhr nach Hause, ohne einen Operationstermin zu machen. Und ich wusste, ich musste einen Weg finden, meine Rückenschmerzen allein in den Griff bekommen. Eine Operation kam nicht mehr in Frage, aber aufgeben auch nicht. Ich wollte wieder leben!
Mein Sohn war es, der mich daran erinnern musste, welchen Beruf ich habe: Advanced mindfulness NeuroCoach. Dabei berate ich Menschen in schwierigen Lebenslagen, indem ich das Wissen um manche Funktionsweisen des Gehirns nutze. Warum nicht dieses Wissen auf den Schmerz konzentrieren?
So begann ich zu recherchieren, wie ich den Schmerz durch mein Bewusstsein beeinflussen könnte.
Als erste Maßnahme erkannte ich:
Schmerz ist Stress, und darauf reagiert jedes Gehirn mit der Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol. Diese Hormone erhöhen die Wahrnehmung von Schmerz!
Ich musste also einen Weg finden, sie zu neutralisieren. Und meine Recherchen ergaben: Das geht nur, wenn ich es schaffe, meinen Serotonin- und Dopamin-Spiegel im Blut zu erhöhen: die einzigen Gegenspieler der Stresshormone.
Serotonin und Dopamin werden auch Glückshormone genannt. Aber wie konnte ich glücklich sein, wenn der dauernde Schmerz mir die Sinne raubte?
Hier ist die Antwort: Durch Dankbarkeit.
Dankbarkeit sorgt für die stärkste Dopamin- und Serotonin Produktion.
Doch wofür, fragst du dich vielleicht, soll ich dankbar sein, wenn mein Leben ein Drama ist?
Es geht ganz einfach: Beginne mit der kleinsten Kleinigkeit. Sei dankbar, wenn du einen Moment lang weniger Schmerzen hast. Es gibt immer eine Position, in der es weniger schlimm ist.
Sei dankbar für dein Zuhause, dafür, dass du zu essen und trinken hast. Sei dankbar für die Menschen, die dir helfen, für die Sonne, die dich wärmt und den Wind in deinem Gesicht. Sei dankbar für deine Augen, die dich sehen lassen und deine Ohren, die dich hören lassen.
Am effektivsten ist die Dankbarkeitsübung, wenn du alles aufschreibst, wofür du dankbar bist. Das liegt daran, dass dein Gehirn sich Dinge viel besser einprägen kann, wenn du sie – mit einem Stift – aufschreibst.
Achte dann auf deinen Schmerz: Während du dich auf die Dankbarkeit konzentrierst, kannst du nicht gleichzeitig Angst haben. Du kannst dich nicht gleichzeitig selbst bemitleiden, du kannst nichts anderes gleichzeitig machen.
Du nimmst deine Rückenschmerzen nicht mehr wahr, während du dankbar bist.
Das ist ein neurowissenschaftlicher Fakt: Dein Gehirn kann sich nicht auf zwei Sachen gleichzeitig konzentrieren.
Je öfter du die Dankbarkeit übst, desto mehr Dinge wirst du finden, für die du dankbar bist.
Und der Giftcocktail von Adrenalin und Cortisol in deinem Blut wird ausgetauscht durch den Glückscocktail aus Serotonin und Dopamin.
Das ist die Basis für alle weiteren Maßnahmen, die ich getroffen habe, um ohne fremde Hilfe schmerzfrei zu werden, und zu bleiben.
Ich wünsche mir, dass auch du deinen Schmerz für immer unter Kontrolle hast! Fang gleich damit an.
Schreibe mir deine Erlebnisse, ich freue mich, sie zu hören!
Oder brauchst Du Hilfe dabei? Hier ist meine email adresse: nina@skelatamail.de
Ich antworte innerhalb von 24 Stunden.